LEISTUNGSPROZESSMANAGAMENT
Leistungsprozessmanagement ist für eine erfolgreiche beteiligungsorientierte Organisationsentwicklungsarbeit in zweierlei Hinsicht prädestiniert:
Einmal dient es als zentrales Interventions- und Arbeitstool. Über den Fokus auf den gemeinsamen „Kunden“ wird die Arbeitsfähigkeit von Projektakteuren hergestellt und wird die Voraussetzung für das gemeinsame Finden brauchbarer sowie breit akzeptierter organisatorischer Lösungen geschaffen. Stichwort: „Gemeinsames Handeln in einem gemeinsamen Wirklichkeitsraum!“
Zum anderen stellen Leistungsprozesse aber auch eine mögliche konkrete Organisationslösung am Ende eines Organisationsentwicklungsprozesses dar. Geschäftsprozesse als Organigrammfiguren!
Die diesem Ansatz zugrunde liegende Fokussierung auf Leistungsprozesse ist originärer Denk- und Handlungsansatz, praktisches Analyse- und Gestaltungsinstrument, sowie eine Form konkreter organisatorischer Ausdifferenzierung zugleich. Es handelt sich um ein mächtiges Instrument betriebliche Komplexität einzufangen und operativ bewältigbar zu machen. Durch die explizite Etablierung der „Kundenlogik“ sowie einer organisationseinheiten- und berufsgruppenübergreifenden Gesamtsicht hilft dieser Ansatz individuelle Sichtweisen zu verflüssigen und in Richtung gemeinsam getragene Einschätzungen zu verändern. Damit unterstützt die Anwendung des Leistungsprozessansatzes äußerst effektiv die Verbesserung der Zusammenarbeit von MitarbeiterInnen. Dies insbesondere dann, wenn MitarbeiterInnen aus ihrer Sozialisation heraus ach unterschiedlichen Sichtweisen und Handlungslogiken zu agieren gewohnt sind.
In OE-Vorhaben steigert der Leistungsprozessansatz so die Arbeitsfähigkeit und Kreativität von Arbeitsteams und macht Lösungsoptionen im Sinne schwergewichtiger Optimierungen oder grundsätzlicher „Musterwechsel“ wahrscheinlicher. Im Arbeitsalltag trägt der Ansatz zur Effizienz- und Effektivitätssteigerung bei, verbessert die Kooperations- und Outputqualität im Prozess sowie die Erfüllung von elementaren Kundenbedürfnisse.
Die beratungstechnische Anwendung des Leistungsprozessansatzes ist jedoch in keiner Weise trivial! Die Handhabung des Ansatzes benötigt ein hohes Maß an Professionalität. Einmal auf der Toolebene selbst, aber noch mehr auf der Ebene des sozialen Umgangs damit. Denn der Leistungsprozessansatz stellt eine massive Intervention in die Kultur einer Organisation dar. Er zeigt latent wirksame und zuvor nicht explizit sichtbar gewordene Widersprüche auf, , und er zwingt die Personengruppen, welchejeweils für einen Widerspruchspol stehen, zur Be- und Aufarbeitung eben dieser Widersprüche. Der Leistungsprozessansatz bringt „ergiebige“ Kulturbrüche mit sich, die aber in passender Weise moderativ aufzufangen sind.
Im Artikel „Organisationsentwicklung und Leistungsprozessmanagement – Konzeptionelle Grundlagen“ in geraffter Form die Idee des Leistungsprozessmanagementansatzes dargelegt. Im Buch „TransformationsManagement; Theorie- und Werkzeugset für betriebliche Veränderungsprozesse“ findet sich eine detaillierte Darstellung von Idee und Toolset zur Arbeit mit Leistungsprozessen nach dem Transformationsmanagementansatz.