„Eigentlich wäre eine Charta für unsere Gemeinde etwas Tolles. Und wir haben ja gerade den fünfjährigen Bürgerbeteiligungsprozess laufen. Fällt Dir dazu etwas ein, wie man da g’scheit vorgehen könnte; könntest Du uns da unterstützen?“
Der Bürgermeister von Eichgraben.
In einem von Karl Prammer, Einwohner von Eichgraben seit mehr als zwei Jahrzehnten, konzipierten und unentgeltlich über ein Jahr begleiteten Bürgerbeteiligungsprozess entstand eine Charta, welche heute den Bediensteten der Gemeinde genauso wie den alteingesessenen EinwohnerInnen als auch den neu Zugezogenen und den von Beginn weg aktiv gut integriert gewordenen Flüchtlingen Orientierung bietet.
„Führen Sie über 30 staatliche, ausgegliederte staatsnahe und zivilgesellschaftliche Organisationen des Gesundheits- und Sozialbereichs in ein Kooperationssystem zusammen. Beraten Sie dabei die beteiligten Akteure (letztlich waren es 164 Personen, die in unterschiedlichen Projektgremien aktiv mitwirkten) beim Aufbau einer raschen, lückenlosen sowie medizinisch und ökonomisch sinnvollen Behandlungskette für alle PatientInnen bzw. unmittelbar Betroffenen. Und entwickeln Sie eine gemeinsame Kooperationsstruktur um die Ergebnisse dieses Veränderungsprozesses nachhaltig abzusichern.“
Vertreter der oberösterreichischen Landesregierung und Gebietskrankenkasse.
Mit diesem Auftrag des oberösterreichischen Gesundheitsfonds an die iff-Abteilung Organisationsentwicklung und Gruppendynamik der Alpenadria Universität Klagenfurt Graz Wien richteten Prof. Dr. Ralph Grossmann und Doz. DI Dr. Karl Prammer unter Asssistenz von Dr. Christian Neugebauer (alles iff OE&GD, Wien) gemeinsam mit VertreterInnen der Oberösterreichischen Landesregierung und der OÖGKK eine passende Projektorganisation für die komplexe Betroffenenlandschaft ein und begleiteten das Konzeptionsvorhaben. Die Konzepterstellung erfolgte in drei Phasen: Landesweite Ableitung genereller Eckpfeiler auf Projektorganisations- und Inhaltsebene, parallele Feinkonzeption und Probeläufe in zwei Clusterregionen, Zusammenführung der Ergebnisse aus den beiden Clusterregionen und finale Lösungsableitung für Bundesland. Mehrere Publikationen wurden erstellt.
(z.B.: Prammer Karl, Neugebauer Christian: Consulting Organizational Change Cooperation – Challenges, Issues and Solutions in Theory and Practice. Journal of Management and Change, No. 1/2012 (29), p.24-45, 2012)
Im Rahmen einer Kooperartion mit dem Ludwig Boltzmann Institut für Gesundheitssoziologie leitete DI Dr. Karl Prammer das ‚Modellprojekts 3: OP‘ und leistete hierbei die Prozessbegleitung. Die Fachbegleitung erfolgte durch Dr. Ursula Trummer.
Dabei handelte es sich um eines von vier Modellprojekten. Jedes dieser sogenannten Modellprojekte führte aus einem Sample von elf österreichweit ausgewählten Spitälern mit jeweils sechs teilnehmenden Spitälern ein mehrjähriges Benchmarking- und Entwicklungsvorhaben zu einem bestimmten Themenfokus im Auftrag der österreichischen Strukturkommission auf Basis der 15A-Vereinbarungen über die Reform des Gesundheitswesens und der Krankenanstaltenfinanzierung durch. Mit diesem Vorhaben sollte einerseits der systematische Vergleich und Erfahrungsaustausch zwischen Spitälern generell als Instrument der Qualitätsverbesserung initiiert werden. Zum anderen sollte den beteiligten Modellkrankenhäusern die Chance geboten werden, unmittelbare hausinterne Verbesserungen aus dem Vergleich und der Entwicklung von relevanten generellen Verbesserungsvorschlägen vorzunehmen.
Das Modellprojekt 3 fokussierte auf die OP-Organisation in den Landeskrankenhaus Klagenfurt, Linz und Oberwart, sowie im Allgemeinen Krankenhaus Linz, im Krankenhaus Zell am See, und in Wien im Hanusch Krankenhaus und SMZ Ost. Die Ergebnisse sind in einer ca. 70-seitigen Ministeriumsbroschüre zusammengefasst (Autorengruppe OP-Modellprojekt: Qualität im Krankenhaus – OP-Organisation, Bundesministerium für Soziale Sicherheit und Generationen, Wien, 2000)